Maditha: Erbrechen durch Schilddrüsenbehandlung

 

Ich gebe zu, dass ich sehr skeptisch und voller Vorbehalte war, als Madithas Frauchen bei mir um Behandlung für ihren Liebling anfragte. Madithas Frauchen ist nämlich Tierärztin. Konnte dies gut gehen? Konnte ich vor den Augen der studierten Veterinärmedizinerin bestehen? Fragen, die mich bis zum ersten vereinbarten Telefongespräch beschäftigten. Wie sich dann herausstellte, wäre das gar nicht nötig gewesen, wir verstanden uns bestens und so nahmen wir die Behandlung von Maditha gemeinsam in Angriff. 

Doch was war Madithas Problem? Maditha (* 2005) hatte eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose), die natürlich - so wie es sich gehört - mit tierärztlich verordneten Medikamenten behandelt wurde. Der Schilddrüsenwert T4 war wunderbar im Griff. Wo könnte das besser funktionieren, als in einem tierärztlichen Katzenhaushalt? ;-) 

Jedoch war Madithas Problem nicht die Schilddrüsenüberfunktion, sondern die sich aus der Behandlung ergebenen Sekundärsymptome. Maditha reagierte, wie einige Katzen, im Verdauungstrakt recht sensibel auf das Schilddrüsenmedikament. Es hatte sich eine Feline Triaditis eingestellt, die eine entzündliche Erkrankung von Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis), den Gallengängen (Cholangitis) und des Darmes (Inflammatory Bowel Disease - IBD) bedeutete. Daher gab es bereits seit 2 Jahren alle paar Wochen schlimme Phasen des Erbrechens, die schulmedizinisch mit nichts in den Griff zu bekommen waren. Die Halterin hatte bereits alles versucht, auch die Behandlung bei einem Tierhomöopathen - leider ohne Erfolg. So kam sie zu mir...

Der Beginn (01/2020):

Madithas Frauchen hatte im Rahmen der Anmanese (Fallaufnahme) natürlich - wie wäre es anders zu erwarten gewesen - eine hervorragende Datenlage zu bieten. Es war ein Traum: Alle Daten auf einen Blick - wohl sortiert und aufbereitet. Ich schaute alles an und im gemeinsamen Gespräch legten wir fest, welche Behandlung sinnvoll sein könnte.

Die Behandlung:

Ich schrieb einen umfangreichen Behandlungsplan, den die Halterin schnell in die Tat umsetzte. Hierin unterstützte ich den Gesamtorganismus, den Verdauungstrakt und es wurden auch homöopathische Arzneien hinzu gegeben, die die Schilddrüse unterstützen und in der Konseqenz die tierärztlich verordneten Medikamente reduzieren sollten. Des Weiteren nahm ich auch die Vergrößerung der Milz (Splenomegalie) in Angriff, die bei der Anamnese ebenfalls ein Thema war.

Der erste Erfolg:

Die ersten sichtbaren Erfolge stellten sich sehr schnell ein. Innerhalb weniger Tage fraß Maditha schon mit mehr Appetit - Frauchen (und natürlich auch Herrchen) waren sehr glücklich. 

Der weitere Verlauf: 

Maditha entwickelte sich prächtig. Das Schilddrüsenmedikament konnte tatsächlich reduziert werden und auch die Übelkeit und das Erbrechen blieben aus. Nach ihrer ersten Behandlung, die 4 Wochen dauerte, schloss eine reduzierte Dauerbehandlung an, die im weiteren Verlauf das Entzündungsgeschehen des Verdauungstraktes unterbinden sollte. 

Zwischenzeitlich gab es noch ein Problem: Der Hersteller hatte eines der wichtigen homöopathischen Schilddrüsen-Arzneimittel vom Markt genommen, weil die Zulassung zeitlich ausgelaufen war. Welche Katastrophe in einer erfolgreichen Behandlung! Aber Madithas Frauchen und ich schwangen uns aus diesem Umstand heraus beinahe zu wissenschaftlichen Höhen empor und fanden eine Alternative, die besser wirkt als die herkömmliche Arznei :-) Also keine Katastrophe, sondern eine glückliche Schicksalsfügung, die jetzt auch anderen Patienten zugute kommt.

Zwischenzeitlich/heute (02/2023):

Madithas Krankheitsverlauf war gekennzeichnet von Aufs und Abs. Immer wieder musste die Behandlung des Verdauungstraktes aktualisiert werden, da sie die Schilddrüsenmedikamente zunehmend schlechter vertrug. Auch ein Umstieg auf Ohrsalbe (statt Suspension oder Tabletten) hielten den Magen-Darm-Trakt nicht symptomfrei. Doch durch die steten Behandlungsakualisierungen und eine Darmsanierung konnten wir Übelkeit und Erbrechen gering halten und zum größten Teil beseitigen. Die Feline Triaditis war kein Thema mehr, ebenso die Milzvergrößerung. Maditha ist nun sehr alt und die Familie begleitet sie schon seit einigen Wochen auf ihrem Weg zur Regenbogenbrücke. Maditha wird palliativ behandelt und es geht ihr den Umständen entsprechend gut. Sie ist noch in der Familie dabei und wird sehr liebevoll umsorgt.

© Marion Frömming 

Tierheilpraktikerin 

MORE than CATS